Antifaschismus 2.0

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Radikahl

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"Radikahl" ist eine der bekanntesten und ältesten deutschen Rechtsrock-Bands mit fast ausschließlich offen neonazistischen Texten. Seit 1993/94 besteht das Projekt "Radikahl" nur noch aus dem Sänger Manfred Wiemer. Ende 2006 veröffentlichte Wiemer über sein eigenes Label "GvB-Produktion" (siehe unten) eine neue Radikahl-CD.


Radikahl:
Die Gruppe "Radikahl" wurde 1989 unter dem Namen "Giftgas" in Nürnberg gegründet. Wenig später erfolgte die Umbennung in Absprache mit Dirk Bocksrocker, dem Betreiber des Rechtsrock-Labels "Di-Al Records" und Herausgeber des neonazistischen Skinhead-Fanzines "Radi-Kahl" (1989/90), um so „eine Einheit in Nürnberg zu schaffen". "Radikahl" war ein wichtiges Impuls gebendes Projekt für die regionale Neonazi-Szene in Nordbayern. [1], [2]
Das erste Demotape "Retter Deutschlands" erschien im Jahr 1991. Dieses Demoband enthielt den berüchtigten "Hakenkreuz"-Song, welcher 1994 zu einer Verurteilung der Musiker wegen Volksverhetzung führte und der durch zahlreiche Erwähnungen in verschiedenen Publikationen die Band auch außerhalb der Neonazi-Szene bekannt machte. Noch heute gehört der "Hakenkreuz"-Song zu den meist gespielten und vom Neonazi-Publikum meist gewünschten Stücken. Im Lied, das musikalisch auf das Anfangsmotiv des bekannten Trinkliedes "Trink mal noch´n Tröpfchen" zurückgreift, wird mit schlichten Reimen ("Hisst die rote Fahne mit dem Hakenkreuz" oder "Hängt dem Adolf Hitler den Nobelpreis um") bekennen sich die Bandmitglieder offen zu Adolf Hitler - in einer derartigen Radikalität, die alles bisher da gewesene übertraf und der Band damit rasch Kultstatus unter den Neonazis einbrachte. [3] Auf der im darauf folgendem Jahr bei "Rock-o-Rama" veröffentlichten Debüt-CD mit dem gleichen Titel fehlte das Lied.
Die Anklage wegen Volksverhetzung führte 1993/94 zum Auseinanderbrechen der Gruppe - heute ist nur noch Sänger Manfred Wiemer übrig. Er wohnt seit ca. 6 Jahren in Thüringen und tritt u.a. mit Unterstützung der Brandenburger Band "Volkstroi" und der Baden Würtembergischen Band "Propaganda" weiterhin unter dem Namen "Radikahl" im In- und Ausland auf. "Radikahl" veröffentlichte bisher acht CDs oder Kassetten - drei davon wurden indiziert. Die letzte erschien Ende 2006. [4] Der Name "Radikahl" taucht seit mehreren Jahren in jedem Landesverfassungsschutzbericht aus Thüringen auf, in welchem die Band als rechtsextremistische Skinheadband eingestuft wird. Im Laufe ihres langen Bestehens standen Radikahl unter anderem mit "Skrewdriver", "Störkraft", "Werwolf", "Wotan", "Kraftschlag", "Noie Werte" und "Skullhead" auf der Bühne. [5]

Manfred Wiemer:

Der wegen Volksverhetzung verurteilte "Radikahl"-Sänger Manfred Wiemer - bekannter unter dem Spitznamen "Mandi" oder "Fred Vorzeiger" ( "Fred V." ist der Name eines Radikahl Liedes ) - wohnt seit dem Abgang der anderen "Radikahl"-Mitglieder in Wohlsborn bei Weimar. [6] Seine "Karriere" als Neonazi begann Wiemer in Franken/Nordbayern. Er wirkte aktiv an der Etablierung der Neonazi-Szene in Herzogenaurach mit. Zu diesem Zeitpunkt war die Stadt ein bedeutender Schwerpunkt der NPD in Franken. In Herzogenaurach war Wiemer unter anderen als Trainer auf einer BMX-Bahn tätig und baute sein Label "GvB-Produktion" auf. Noch heute pflegt er regen Kontakt zu Neonazis aus der Region. [7] Sein größter Auftritt und persönlichster Erfolg dürfte wohl der Auftritt auf dem Pressefest der NPD-Zeitung "Deutsche Stimme" in Mücka 2004 vor über 7000 RechtsextremistInnen dargestellt haben. [8]
Wiemer verfügt über internationale Kontakte - was Konzertauftritte in den USA ("Aryan Rock Fest" der Hammerskins USA Sektion Nordwest) [9], in Italien (Fronte Veneto Skinheads (V.F.S.)/United Skingirls Italy (U.S.G.I.)) [10] und ein geplantes Kollaborationsalbum mit der kanadischen Neonazi-Band "Intimidation One" belegen. [11], [12], [13] Wiemer pflegt aber auch gute Kontakte zur lokalen Neonaziszene. So "modelte" er unter anderem für das von Christian Pohlmann in Weimar betriebene Querfrontlabel "Problemkinder". [14] Auch sein geschäftliches Engagement scheint keine Grenzen zu kennen - so bietet er seine Lieder als Klingeltöne im Internet zum kostenpflichtigen Download an. [15]
Die Bedingungen, unter denen der seit über 15 Jahren als Neonazisänger aktive Wiemer seine Produktion "Um die Freyheit" an Händler verkauft, stoßen in der Neonazi-Szene allerdings nicht immer auf Verständnis [16] - genauso wie sein Verhalten vor, während und nach Auftritten, welches im Internet des öfteren von KameradInnen gerügt wird. [17]

"Götz von Berlichingen"-Produktion (GvB-Produktion)

Manfred Wiemer gründete Mitte der 1990er Jahre das Label "GvB-Produktion". Der Sitz beziehungsweise zumindest das Postfach war am Anfang in Herzogenaurach. [18] Seit dem Umzug von Wiemer nach Wohlsborn ist "GvB-Produktion" über ein Postfach in Weimar zu erreichen. [19], [20] Die "GvB"-Website - derzeit ohne Inhalt - ist auf Christian Rechenbach im nahe gelegenen Apolda registriert. Neben "Radikahl"-CDs sind im Merchandisebereich Hemden, Basecaps, kurze Militärhosen und T-Shirts mit dem Band-Schriftzug von "Radikahl"/"Volkstroi" und dem "GvB"-Symbol bzw. mit einem Zitat des Namensgebers zu finden. [21]
Im Nationalsozialismus nannte sich die 17. SS-Panzergrenadier-Division "Götz von Berlichingen“ - in Anlehnung an den Raubritter und "Regionalheld" des fränkischen Bauernaufstandes im 16. Jahrhundert. Das Wappen der SS-Division dient in Spiegel verkehrter Abbildung als Logo für "GvB"-Produktion. [22] Das Label produzierte unter anderem Bands wie "Volkstroi" und "Propaganda". [23], [24], [25]

Labeldiscografie:

1997 - Radikahl - Wir geben niemals auf
1998 - Volkstroi - Volkstroi / Euer Hass ist unsere Kraft
2000 - Propaganda - Propaganda
2002 - Propaganda - Furchtlos und Treu
2006 - Radikahl - Um die Freyheit

Veröffentlichungen:

Erstveröffentlichungen:

1991 - Retter Deutschlands – Eigenproduktion – Demo MC
1992 - Retter Deutschlands – Rock-o-Rama Records – LP/CD (Indiziert: 30.04.1993)
1993 - Finde Deinen Weg – Rock-o-Rama Records – LP (fertig produziert, aber nie offiziell veröffentlicht)
1993 - Wilde Horden – Panzerfaust-Records / Micetrap Distribution - CD (Indiziert: 1993/31.03.2004)
1996 - Wach auf! – Radikahl-Records / Rock-o-Rama Records – CD
1997 - Wir geben niemals auf – GvB Produktion – CD (Indiziert: 30.11.1999)
1998 - Der morgige Tag ist mein ! – Rock-o-Rama Records – MCD
2006 - Um die Freyheit – GvB-Produktion - CD

Liveaufnahmen/Konzertaufnahmen:

1991 - Live Weimar 1991 - Eigenproduktion - MC
1992 - Live Weimar 1992 - Eigenproduktion - MC

Split CD´s:

1996 - Bomber & Radikahl - Brandenburg 1992 Disc 1 – NS-Records - CD

Samplerbeiträge:

Alte Zeiten Kapitel I (Titel: Hakenkreuz, Alles für Deutschland, Retter Deutschlands)

Ausländer raus (Titel: Flut)

Best of NS Records Vol. II (Titel: Retter Deutschlands, Hakenkreuz)

Deutschland erwache (Titel: Hakenkreuz)

Jetzt gehts los/ now it begins (Titel: Hakenkreuz, Asylantenflut, ******nbanden)

Jetzt gehts los Vol. II (Titel: Hakenkreuz, Doch die Züge stehen schon wieder bereit)

Landser White Covers Vol. I (Titel: Radikal & I. One - Ostmarklied)

Lieder für´s deutsche Vaterland (Titel: Flut)

Parole Spaß Vol.3 (Titel: Ungarn nein Danke, Jungs von Radikahl, Kamikaze)

Volksbote 1 (Titel: Hakenkreuz)

Volksbote 5 (Titel: Finde deinen Weg, Red Devils, Ausländer raus!, Alles für Deutschland, Ausländer raus! (Live), Jungs von
Radikahl (Live), Fred Vorzeiger (Live), Wieder an der Nadel (Live), Finde deinen Weg (Live),
Schläger der Nacht (Live), WH (Live), Ist es das wert ? (Live))

Wir starben für Euch ... und ihr wollt uns verraten? (Titel: Wach auf!)

Projekte:

USK (Radikahl und Volkstroi)

Samplerbeitrag:

2000 - Blood and Honour - Brandenburg (Titel: Gott mit uns, Ebola)

Angriff 88 (Radikahlprojekt)

2004 - Radikale Zeiten (Indiziert: 29.04.2006)

[26], [27], [28], [29],[30], [31], [32], [33], [34]

Bekannte Konzerte auf denen RADIKAHL aufgetreten sind*:
(oder auftreten sollten und die Polizei die Veranstaltung unterbrochen/verhindert hat)


09.07.2005 - Radikahl - Gera (NPD Fest)
28.05.2005 - Fred Vorzeiger (Radikahl) - Erlangen-Höchstadt
19.11.2005 - Radikahl - Apolda
07.01.2006 - Radikahl - Griesheim
04.03.2006 - Radikahl - Großlellenfeld
15.04.2006 - Radikahl - Verona / Italien (V.F.S. und U.S.G.I. Fest)
28.05.2006 - Radikahl - Gremsdorf
23.09.2006 - Radikahl - Sachsen (ISD-Memorial Konzert)


* Konzerte vor 2005 wurden nicht berücksichtigt, da diese Liste sonst unübersichtlich und vor allem endlos wäre.
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Radikahl
[2] Spezialitäten aus Mittelfranken - Ein Überblick über rechte und rechtsextreme Strukturen, Herausgeber: antifaschistisches dokumentations- und informationsprojekt, S. 24, 56, 59
[3] http://www2.rz.hu-berlin.de/fpm/popscrip/themen/pst05/pst05030.htm
[4] Thüringer Landeszeitung 29.10.2006, http://www.tlz.de/tlz/tlz.weimar.volltext.php?kennung=on3tlzLOKStaWeimar39015&zulieferer=tlz&kategorie=LOK&rubrik=
Stadt&region=Weimar&auftritt=TLZ&dbserver=1[5] Nobody´s Hero # 4, Radikahl im Interview, S. 77
[6] http://de.wikipedia.org/wiki/Radikahl
[7] Spezialitäten aus Mittelfranken - Ein Überblick über rechte und rechtsextreme Strukturen, Herausgeber: antifaschistisches dokumentations- und informationsprojekt, S. 24, 56, 59
[8] http://www.turnitdown.de/224.html
[9] http://www.ospotlight.pdx.edu/news.htm
[10]http://forum.skadi.net/konzertbericht_15_04_2006_italien-t53233.html?s=15fc45b68069b09131f27b27ec7e6f47&
t=53233 (offline)
[11] http://forum.skadi.net/sitemap/http://forum.skadi.net/angriff_88_radikahl_projekt-t34066.html (offline)
[12] http://radikahl--intimidation-one.omg-music.com/
[13] http://www.turnitdown.de/bands+M5c05b16a406.html
[14] http://www.weimareinz.de/shop/shop_content.php?coID=11&XTCsid=9d4686019f8ba18c735b0a3fab73c534 (offline)
[15] http://www.funtonia.com/mp3ringtones/Radikahl/
[16] http://forum.wikingerversand.de/showthread.php?t=6479&page=6
[17] http://www.hatecore-forum.com/viewtopic.php?t=8955&start=0&sid=4ee5d6bd46924d44561e7b4a99545591
[18] Spezialitäten aus Mittelfranken - Ein Überblick über rechte und rechtsextreme Strukturen, Herausgeber: antifaschistisches dokumentations- und informationsprojekt, S. 24, 56, 59
[19] http://de.wikipedia.org/wiki/Radikahl
[20] http://vielfeind-vielehr.de/propaganda1.html
[21] Spezialitäten aus Mittelfranken - Ein Überblick über rechte und rechtsextreme Strukturen, Herausgeber: antifaschistisches dokumentations- und informationsprojekt, S. 24, 56, 59
[22] ebd.
[23] http://forum.skadi.net/labeldiskographien_sammelthema-t42273.html?&highlight=radikahl (offline)
[24] http://forum.skadi.net/propaganda-t33836.html (offline)
[25] http://forum.skadi.net/volkstroi-t33649.html (offline)
[26] http://forum.skadi.net/radikahl-t33826.html (offline)
[27] Thüringer Landeszeitung 29.10.2006, http://www.tlz.de/tlz/tlz.weimar.volltext.php?kennung=on3tlzLOKStaWeimar39015&zulieferer=tlz&kategorie=LOK&rubrik=
Stadt&region=Weimar&auftritt=TLZ&dbserver=1
[28] http://www.turnitdown.de/bands+M54004cf573a.html
[29] http://forum.skadi.net/labeldiskographien_sammelthema-t42273.html?&highlight=radikahl (offline)
[30] http://forum.skadi.net/wer_kann_mir_mal_bitte_sagen-p698460.html (offline)
[31] http://forum.skadi.net/usk-t49901.html (offline)
[32] http://forum.skadi.net/usk-p241330.html (offline)
[33] http://forum.skadi.net/angriff_88_radikahl_projekt-t34066.html (offline)
[34] http://forum.skadi.net/neue_radikahl-t78713.html?highlight=radikahl (offline)
[35] Verfassungsschutzbericht Thüringen 2005, Seite 59
[36] http://www.mobit.org/Materialien/Chronik_Rex-Th�ringen-2005.pdf
[37] http://www.hatecore-forum.com/viewtopic.php?t=8955&start=0&sid=4ee5d6bd46924d44561e7b4a99545591
[38] http://www.hatecore-forum.com/viewtopic.php?t=7560&start=0&sid=4ee5d6bd46924d44561e7b4a99545591
[39] http://de.indymedia.org/2006/01/136190.shtml
[40] http://www.turnitdown.de/592.html
[41] Verfassungsschutzbericht Bayern 2005, Seite 35
[42] http://forum.wikingerversand.de/showthread.php?t=4221
[43] http://de.indymedia.org/2005/05/118129.shtml

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Die vom Parteivorstand der NPD eingesetzte Strategiekommission, die nach den Misserfolgen des letzten Jahres vor allem über Wege beraten soll, wie man die NPD-Politik wirksamer an das Wahlvolk verkauft, tagte erstmals am 16. und 17. Januar 2010.

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