Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
als Sie vor zwei Monaten Ihr Amt antraten, konnten Sie dies gewiss nicht ahnen: Dass ein (ehemaliger) Bundesbankvorsitzender eine Debatte in Gang setzen würde, in der sich allgemeine Bedenken gegen eine verfehlte Integrationspolitik mit biologistischen Annahmen über mindere Intelligenz vermengen.
Diese Notiz möchte ich mit einer kleinen Beschreibung von mir anfangen. Keine Angst, ich mutiere nicht zu Lex Luger, dieser kleine Anflug von Narzismus hat durchaus seine Gründe. Also, ich bin blauäugig, blond, ziemlich groß und besitze seit meiner Geburt den deutschen Pass. Aber Vorsicht, liebe Neo-Nazis, nehmt eure Hände lieber wieder aus der Hose, denn jetzt muß ich euch wohl leider einen ziemlichen Dämpfer verpassen, denn ich bin außerdem absolut integrationsunwillig. Tja, ich weiß auch nicht, was da mit mir los ist, spontan würde ich aber als Grund diese merkwürdige Gesellschaft, in der ich lebe, angeben, denn die finde ich höflich gesagt einfach nur noch zum Kotzen. Wie gesagt war das der höfliche Ausdruck, so schrammt diese Notiz knapp an einer FSK18-Einstufung vorbei.
Zwar gehört Neid zu den Todsünden, aber er spornt an. Auf Thilo Sarrazin bin ich neidisch, ich trachte dem Noch-Bundesbanker nach dem Job. Der Mann gilt als Experte.
Der Mensch neigt zu Pauschalisierungen. Er ordnet ein, kategorisiert und ordnet zu.
Es sind nicht negative Erfahrungen mit denen, die abgelehnt werden, die Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Nazismus erzeugen. Das kann man aus einer Studie des Politikwissenschaftlers Dr. Dierk Borstel schließen. Gemeinsam mit dem Bielefelder Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung gatte er die "Sozialraumanalyse zum Zusammenleben vor Ort in Anklam" erarbeitet.