Andre Gruschwitz (*1985) leitete zusammen mit Christian Kaiser 2003-2005 die "Kameradschaft Jena-Ost" (KJO). Seither sind beide im JN-Stützpunkt Jena aktiv.
Andre Gruschwitz, der bis 2002 eine integrierte Gesamtschule in Jena besuchte, geriet bereits in jungen Jahren in die Neonazi-Szene. Spätestens seit 2003/04 nimmt er regelmäßig an Veranstaltungen von NPD/JN und THS/NSAW in Thüringen teil [1], ist darüber hinaus aber zumindest auch bei den "Pflichterminen" wie in Dresden, Halbe und Wunsiedel anwesend. Immer häufiger übernahm er dabei die Bestellung von Bussen für die Kameraden aus Jena, Weimar und Umland. Dabei war er auch für den Halbeschen Alkoholexzess verantwortlich. Trotz eines vom "Nationalen Widerstand Thüringen" und "Freundeskreis Halbe" verordneten strikten Alkoholverbots zum Neonazi-"Heldengedenken" in Halbe am 12. November 2005 wurden mehrere Kästen Bier in Jena in den Bus verladen, was im Nachhinein für Unmut unter den Thüringer Neonazi-Führern wie Thomas Gerlach sorgte ("es werden auf jedenfall Köpfe Rollen"). [2]
Zusammen mit Christian Kaiser gründete Gruschwitz Mitte 2003 die "Kameradschaft Jena-Ost" (KJO), die von beiden gemeinsam geführt wurde. Rückblickend erklärte er: "Ich bereue den Schritt nicht, welchen ich damals mit Kaiser getan habe, zur „Rewe” zu gehen und den jungen Haufen von „Stiefel- und Bomberjackenträgern” kennen zulernen um anschließend mit den Aktivsten politische Arbeit zu leisten." Der hier zitierte "Rechenschaftsbericht" der KJO für das Jahr 2004, den Gruschwitz unter seinem selbst gewählten Pseudonym "Auschwitz" unterzeichnete, führt einige von ihnen mitorganisierte Veranstaltungen wie Demonstrationen, Heldengedenken oder eine "Führergeburtstagsfeier" sowie Rechtsrock-Konzerte in der unmittelbaren Umgebung Jenas auf, desweiteren zahlreiche Veranstaltungen in Thüringen und bundesweit mit Beteiligung der KJO. [3] Beim ersten "Fest der Völker" am 11. Juni 2005 in Jena wurde die KJO noch als "Sektion Jena-Ost des Nationalen Widerstandes Jena" mit einem Infostand angekündigt. [4]
Mit der bald danach erfolgten Auflösung der KJO ging Gruschwitz gemeinsam mit Kaiser zu den "Jungen Nationaldemokraten" (JN) über. Im Vorfeld der Gründung des JN-Stützpunktes in Jena am 10. Juli 2005 wurde er auf der Website der NPD Jena als der "aussichtreichste Kandidat auf den Posten des Stützpunktleiters" angekündigt. Im Falle einer möglichen Blockade des Lobedaer Stadtteilzentrums LISA, in dem die Gründung stattfinden sollte, drohte Andre Gruschwitz mit "Folgemaßnahmen": "Diese werden sich dann in erster Linie auf Lobeda konzentrieren und sollen dem Ortsbürgermeister Volker Blumentritt zeigen, dass auch er sich an demokratische Spielregeln zu halten hat. Sollte er dies nicht tun, werde man eben die Möglichkeiten nutzen, die einem das Grundgesetz bietet." erklärte Gruschwitz. " Schneller könnte der JN-Stützpunkt Jena kein Aktionsfeld finden und mit kreativen Aktionen auf die Missstände hinweisen." sagte Gruschwitz weiter. [5] Letztendlich wurde jedoch nicht Gruschwitz, sondern Kaiser offiziell Stützpunktleiter. Beide leiten gemeinsam den JN-Stützpunkt Jena und trugen z.B. zusammen mit anderen JN-Aktivisten wie Thomas Wienroth das Transparent der JN Thüringen bei der Nazidemonstration am 11. Februar 2006 in Dresden. [6] Am 18. März 2006 nahm Gruschwitz an der JN-Kundgebung in Apolda und der JN-Führungstagung in Ammelstädt bei Rudolstadt teil. [7]
[1] http://de.indymedia.org/2004/03/76214.shtml
[2] http://germany.indymedia.org/2005/11/132306.shtml ,
http://lra.antifa.net/cms//index.php?option=com_content
&task=view&id=125&Itemid=32
[3] http://www.infoladen.de/sljena/nazis-stoppen/kjo.htm
[4] http://www.infoladen.de/sljena/nazis-stoppen/news.html
[5] http://www.npd-jena.de/index.php?ID=24&anfang=0&jena=aktuelles
[6] http://de.indymedia.org/2006/02/138767.shtml
[7] http://de.indymedia.org/2006/03/141984.shtml
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