In wkw machen derzeit mal wieder Geschichten zum 11. September die Runde. So stellte Karl B. in der Gruppe "Es reicht" zwei Beiträge ein, die gleich eine ganze Reihe von Lügen und inhaltlichen Fehlern enthalten.
Die Lüge von der zu geringen Einschlagsenergie
Er schreibt:
"Ist von euch igendwann mal jemand in ein Haus mit seinem Auto gerast?
Hast du dabei das Haus beschädigt, oder eher dich und dein Auto?"
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass jemand von den Lesern schon mal mit dem Auto in ein Haus gerast ist. Die Frage soll ja aber einreden, dass durch einen solchen Unfall das Haus nicht beschädigt würde.
Und diese Behauptung ist eine Lüge.
Tatsächlich gibt es zahlreiche Unfälle, bei denen KFZ in Häuser gerast, diese erheblich beschädigt oder gar zum Einsturz gebracht haben. In Weil der Sadt gab es im Dezember 2009 einen solchen Unfall: "Teile der Wand wurden durchbrochen, der Pkw steckte etwa bis zur Hälfte der Wagenlänge in der Wand. Der Fahrer blieb unverletzt. Der „Sekundenschlaf“ wird den 76 Jahre alten Fahrer teuer zu stehen kommen." (stuttgart - Journal)
Am 22.11.2008 gab es in Osnabrück einen ähnlichen Unfall: "Der PKW war in das Wohnzimmer des Reihenhauses gefahren, welches in im Erdgeschoss in Vollbrand stand. Das gesamte Gebäude war stark verqualmt." (Nordwest-Media)
In Oberriet in der Schweiz: "Ein 62-jähriger Automobilist ist am Freitagnachmittag (05.01.07) auf der Rheinstrasse beim Zollamt Oberriet in ein Wohnhaus gerast. Der vordere Teil des Fahrzeuges ragte ins Schlafzimmer. Personen wurden nicht verletzt." (Kantons-Polizei St. Gallen)(siehe Foto)
Leider ist hier nirgends angegeben mit welcher Geschwindigkeit diese Fahrzeuge in die Häuser gerast sind. Es ist aber kaum anzunehmen, dass diese eine Geschwindigkeit von mehr als 500 km/h erreicht haben dürften. Auch dürfte die Masse der einzelnen Fahrzeuge wohl kaum die Masse einer Boeing 767 erreicht haben.
Die Durchschlagskraft eines Objektes ist von der Masse und der Geschwindigkeit des einschlagenden Objektes abhängig. Dabei steigt diese kinetische Energie nicht linear mit der Geschwindigkeit und der Masse.
Jeder Motorrad- und Autofahrer weiß oder sollte es zumindest wissen, dass der Bremsweg bei doppelter Geschwindigkeit nicht doppelt, sondern viermal so lang ist (2 hoch 2) und bei dreifacher Geschwindigkeit 3 hoch zwei = neunmal so lang. Und er weiß auch, dass sich der Bremsweg ebenso verlängert, wenn das Fahrzeug voll beladen ist, dieses also eine höhere Masse hat.
Die kinetische Energie berechnet sich nach der Formel E=m*(v hoch zwei)/2
E=Energie
m=Masse
v=Geschwindigkeit
Nimmt man also an, dass ein Objekt mit der zehnfachen Geschwindigkeit eines solchen PKW in ein Haus rast (also z.B. mit 500km/h wie ein Flugzeug statt 50 wie ein Auto) und setzen wir als Masse 500kg für das Auto an so ergibt sich folgende Rechnung:
für das Auto:
E=500*(50 hoch zwei)/2 = 500*2500/2 =500* 1250= 625.000
für ein Flugzeug mit gleicher Masse wie das Auto:
E=500*(500 hoch zwei)/2= 500*250.000/2=500*125.000= 62.500.000
Das heißt, bei zehnfacher Geschwindigkeit ergibt sich bereits die 100 fache Energie.
Nun dürfte allerdings auch bekannt sein, dass eine Boeing 767 nicht nur eine höhere Geschwindigkeit hat als ein Auto hat, sondern auch eine geringfügig größere Masse.Tatsächlich beträgt die Masse eines solchen Flugzeugs rund 180.000 kg.
Somit ergibt sich folgende kinetische Energie:
E=180.000*(500 hoch zwei)/2= 180.000*250.000/2=180.000*125.000=22.500.000.000
Wir haben hier also die 36.000-fache Energie des Autos, das - entgegen der VT-Behauptung sehr wohl bereits die Wand eines Hauses durchbrechen kann..
Die Lüge vom Stahlbetonkern
Weiter schreibt Karl B.:
"Flieg doch mal gegen eine Wand aus Beton und Stahl...
Und nimm dann deine Energie mit um die anderen 6 Mauern zu durchbrechen."
Auch hier handelt es sich um ein Strohmann - Argument. Denn weder in den Twin-Towers noch im Pentagon gab es Beton.
Die Behauptung, im WTC habe es einen Stahlbetonkern gegeben, wird immer wieder von VT aufgestellt. Auch Gerhard Wisnewski hatte diese Lüge verbreitet.
Tatsache aber ist, dass das WTC als "Tube-in-Tube" Konstruktion ausgelegt war.
Das bedeutet:
Die Außenfront bestand aus vertikalen Stahlträgern. Im Kern gab es noch einmal eine "Tube" mit vertikalen Stahlträgern. Verbunden waren diese Träger mit Traversen ("Trusses"). Diese wiederum waren mit 5/8" - Bolzen an den Vertikalträgern befestigt.
In jedem Stockwerk gab es 188 Traversenlager mit je zwei solcher Bolzen, also 376 Bolzen pro Stockwerk. Auf diesen an den Vertikal-Trägern aufgehängten Traversen lag dann der Fußboden des jeweiligen Stockwerks.
Jedes Stockwerk lagerte also letztlich auf 188 Traversenlagern, die mit je zwei 5/8"- Bolzen (ca. 1,5 cm Durchmesser) befestigt waren. (siehe Fotos und Konstruktionszeichnung)
Da der übliche Feuerschutz durch massiven Stahlbeton für das Gebäude zu schwer gewesen und zusätzliche Pfeiler erfordert hätte, was die Nutzfläche verringert hätte, wurden Stahlträger und Traversen lediglich mit Sprühbeton eingehüllt, der eine Feuerfestigkeit von zwei Stunden sicherstellen sollte.
Fotos von den Einschlagstellen zeigen, dass diese Betonumhüllung durch den Einschlag des Flugzeugs aufgebrochen war, sodass die Träger und Traversen auf den Einschlagsstockwerken schutzlos dem Feuer ausgeliefert waren.
Nachstehende Animation zeigt den Weg des einschlagenden Flugzeugs im WTC 1
Die Lüge vom freien Fall
Und weiter schreibt Karl B.:
"Oder lass dich mal aus 400 Meter Höhe im Freien Fall nach unten fliegen glaubst du nicht, dass du da unten viel schneller Bist wie jemand der 130 Türen durchschlagen muss, irgendwann ist diese Energie verbraucht und man bleibt an einer Türe hängen.
Und so ist es mit den Zwillingstürmen, die fallen genauso schnell zusammen, wie wenn man einen Stein von deren Spitze fallen lässt???
Keine Türen, oder in diesem Fall gesagt keine Betonpfeiler, keine Stockwerke, die den Fall bremsen, wusch ist alles drunten und das in Freifallgeschwindigkeit."
Hier wird ein weiteres Strohmann-Argument aufgebaut und widerlegt.
Natürlich kann ein Gebäude nicht in "Frei-Fall-Geschwindigkeit" einstürzen.
Das behauptet auch niemand ernsthaft.
Die Behauptung, die Türme des WTC und von WTC 7 seien in "Freifallgeschwindigkeit" eingestürzt, stammt in Wirklichkeit von den Truthern. Dass dies nicht möglich ist, sagen sie einerseits selber andererseits behaupten sie aber genau dieses.
Die Behauptung der Freifall-Einstürze wollen sie mit gefälschten und gekürzten Videosequenzen beweisen, wie z.B. in "Zeitgeist - der Film"
Die Grafik zeigt mit der schwarzen Linie die Freifall-Geschwindigkeit und mit den farbigen Linien die tatsächlichen Einsturzzeiten von WTC 1 und WTC 2.
Daneben gibt es auch zahlreiche Videos über den Einsturz der Türme. Viele davon zeigen (frei) fallende Teile außerhalb der Türme, die schneller zu Boden fallen, als das Gebäude dahinter einstürzt. (siehe nachstehendes Foto)
Von Freifallgeschwindigkeit bei den einstürzenden Gebäuden kann also überhaupt keine Rede sein.
Tatsächlich stürzten die vom Einschlag und Feuer destabilisierten Stockwerke mit ihren Traversen und Trägern (jeweils ein Gewicht von ca. 4.600 Tonnen pro Stockwerk) auf das darunter liegende Stockwerk.
Wir erinnern uns, dass jedes Stockwerk mit 376 5/8"-Bolzen an den Vertikal-Trägern aufgehängt war. Es verwundert nicht sonderlich, dass der Aufprall der jeweils darüber liegenden Stockwerke, diese Aufhängung heraus riss und so ein immer größer und schwerer werdender Stapel von Stockwerken auf die darunter liegenden krachte und diese ebenfalls in die Tiefe drückte.
Für die Berechnung der wirklichen Fallgeschwindigkeit gibt es unterschiedliche Ergebnisse. Sie reichen von ca. 12 Sekunden (siehe Grafik) bis ca. 19 Sekunden.
Die 19 Sekunden wurden aufgrund der gemessenen seismischen Erschütterungen errechnet.
Da die Freifall-Zeit ca. 9 sec. beträgt, liegt die tatsächliche Einsturzzeit also zwischen 30 bis 100 Prozent über der Freifallzeit.
Die Lüge vom weniger beschädigten WTC 7
In einem zweiten Beitrag schrieb Karl B.:
"Warum fiel 5 Stunden später wieder in Freifall Geschwindigkeit das World Trade Center 7 wo sehr viele brisante Unterlagen gelagert waren?
Und auch das krachte in Freifall Geschwindigkeit zu Boden, obwohl es kein Flugzeug berührt hat und die anderen Gebäude des WTC Komplexes viel stärker beschädigt waren?"
Hier werden gleich mehrere Strohmänner aufgebaut.
Dass keines der Gebäude in Freifallgeschwindigkeit eingestürzt ist, wurde ja oben schon klar gestellt.
Speziell zu WTC 7 gibt es dazu dieses Video, das nicht nur die tatsächliche Einsturzzeit zeigt, sondern auch darstellt, dass zuerst das östliche Penthouse nach unten krachte und dadurch die darunter liegenden Stockwerke mitriss, was schließlich zum gesamten Einsturz der Rest-Struktur des Gebäudes führte.
Richtig ist, dass WTC 7 nicht von einem Flugzeug getroffen war.
Die Wahrheit über die Beschädigung des WTC 7 trifft aber gleich wieder mehrere "Truther"-Lügen.
Tatsächlich war WTC 7 von großen Trümmerteilen des WTC-Turms getroffen worden, sodass nahezu die gesamte Fassade aufgerissen war. (siehe Video)
Fotos von diesen erheblichen Beschädigungen findet man auf den "Wahreits-Sucher"-Sites freilich nicht.
So behauptet ja auch Karl B. hier, das Gebäude sei weit weniger beschädigt worden. Klar, waren die anderen Gebäude anfänglich stärker beschädigt, weswegen der Zusammenbruch von WTC 7 eben auch wesentlich länger dauerte. Letztlich war er aber auch nicht mehr zu verhindern.
Den Einschlag von Trümmern der WTC-Türme ins WTC 7 hätte es eigentlich nach Auffassung der "Truther" gar nicht geben dürfen, weil diese ja behaupten, die Türme seien entsprechend der Theorie von der kontrollierten Sprengung in sich zusammen gestürzt. Die Beschädigungen von WTC 7 widerlegen auch diese Behauptung.
Auch behaupten die Truther immer wieder es habe in WTC 7 nur ein paar unbedeutende Brände gegeben und belegen dies mit Fotos wie diesem. Damit beweisen sie freilich nur, wie gut man auch mit Fotos lügen kann und dass es bei einem Foto eben auch immer auf die Perspektive ankommt. Fotos wie das nachstehende, auf dem das wirkliche Ausmaß der verheerenden Brände zu sehen ist, findet man auf "Truther"-Sites ebenfalls nicht.
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