Offener Brief
An die Menschen, die bei den Protesten am 9.10.2009 im Club Voltaire von Gewalt betroffen waren
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freunde
es tut uns sehr leid, was Euch passiert ist. Insbesondere auch, dass offenbar einTeilnehmer, dessen Namen wir nicht wissen, gewürgt worden ist.
Distanzierung von Gewalt in jeder Form ist für uns selbstverständlich.
Wir haben das Handgemenge gar nicht mitgekriegt, weil wir wie die große Mehrheit draußen standen. Es war auch klare Absprache unter den aufrufenden Gruppen und Einzelpersonen, dass der Protest friedlich zu
sein hat, dass wir nicht in den Club reingehen, weil wir eben solche Auseinandersetzungen vermeiden wollten. Ebenso dass kein Teilnehmer am Betreten gehindert wird. Die allermeisten Protestierenden haben sich nach unserer Wahrnehmung auch daran gehalten. Die Aktion von einigen wenigen an der Kasse ist verwerflich und absolut nicht mit unserem Protest zu vereinbaren.
Da wir den Vorfall nicht selbst mitbekommen haben, konnten wir uns erst nach und nach ein Bild machen, was geschehen ist. Wir haben zuerst widersprüchliche Aussagen gehört, auch von eher neutralen Augenzeugen. Inzwischen ist aber klar, dass hier schlimme Gewalt passiert ist und das ist nicht zu rechtfertigen oder zu verharmlosen.
Leider wird aber diese Gewalt einiger weniger inzwischen benutzt, um ein verzerrtes Bild der Proteste zu zeichnen. In den Verlautbarungen der "Arbeiterfotografie" und ihrer Freunde werden wir als "Faschos" und "linke SA" beschimpft. Das scheinen leider einige nicht als das zu wahrzunehmen, was es ist: Eine Beleidigung der Opfer des nationalsozialistischen Terrors. Eine Ablenkung von den Verbindungen der "Arbeiterfotografie" Führung nach rechts außen.
Das ändert freilich nichts daran, dass wir uns bei Euch persönlich und den anderen Betroffenen für die Gewalt dieser Leute öffentlich entschuldigen möchten.
solidarische Grüße
für die Redaktion Faschismus 2.0
Andreas Waibel, Bernd Merling, Friedrich Klehr
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